(KI) Edingen. Freitag Abend, Aufbau von 21 Tischtennis-Platten in der Edinger Großsporthalle. Die Schweißtropfen perlen, obwohl die Platten lediglich über den glatten Boden zu schieben sind. Tropische Temperaturen. Um Gottes Willen, wie soll man denn da Hochleistungs-Tischtennis zeigen?
Für den Samstag Mittag hatten sich beim TTC Edingen-Neckarhausen immerhin knapp 90 Leute für die 84 freien Plätze angemeldet. Und die wollten nicht schon Schwitzen, während sie an die Platte gingen, sondern allenfalls während dem Spielen! Aber das drohte anders zu werden. Jedoch – wie so oft – kam es dann doch nicht so dicke wie gedacht. Die Lüftung versuchte ihr Möglichstes, und erreichte ein paar Grad Linderung.
Seit drei Jahren nun veranstaltet der TTC Edingen-Neckarhausen das klassische „Pfingstturnier“, das seinen Namen dem Termin des allerersten Turniers 2011 verdankt; seitdem meiden die Veranstalter den Termin wie der Teufel das Weihwasser – denn an so einem Termin sind keine Helfer zu finden, alle sind im Urlaub. Erstmals mit 84 möglichen Anmeldungen statt 32 wie bei den Turnieren in der Pestalozzihalle, denn in der Großsporthalle kann man immerhin 21 Platten guten Gewissens stellen.
Und das Turnier kam allseits sehr gut an – bei Spielern wie bei den Veranstaltern. Ab Mittags um halb eins wurde gefighted, bis abends um halb neun, sodass 15 Minuten später mit fertig ausgedruckten Urkunden die Siegerehrung durchgeführt werden konnte.
Edingen-Neckarhausen spielt in der Bezirksklasse einer der Mitglieder-stärksten Sportarten Baden-Württembergs. Die besten Spieler, die sich für das Turnier angemeldet hatten, spielen normalerweise ca. 3 Klassen höher, insofern war ein Niveau zu erwarten, das man in Edingen-Neckarhausen nicht alle Tage sieht. Und so kam’s. Tolle Spiele bis zur Schlussrunde 7, Fights auf hohem Niveau, leider ein vom eigentlichen Sieger Benjamin Lux vom SV Germania Adelsheim klar dominiertes Finalspiel um Platz 1 und verwies den als Favoriten angetretenen Micheal Stefan Keller auf Platz 2 trotz seiner TTR-Punkte jenseits der 1800er-Grenze. Dafür gab es ein umso spannenderes, hochklassiges, auf Augenhöhe ablaufendes Spiel um Platz 3! Dieses entschied letztlich Stefan Ruby vom TTC Weinheim für sich gegen Swen Janson aus Spöck.
Zur Halbzeit des Turniers konnte der TTC es einfädeln, dass vor dem anwesenden Publikum ein Scheck des lokalen Autohauses Metz aus Edingen-Neckarhausen für die Jugendarbeit des TTC überreicht werden konnte, den das Autohaus Metz spendete. Und dabei ging es immerhin um 400 Euro, die der TTC sehr gut für Trainingsarbeit verwenden kann.
Bild 1: Scheckübergabe durch Andreas Metz an den Vereinsvorsitzenden Kurt Imminger.
Die 82 Teilnehmer teilten sich auf drei Spielklassen auf, die zwar allesamt in einer einzigen Konkurrenz gegeneinander gespielt haben, unabhängig davon, welche Klasse sie spielen. Jedoch wurden durch die Spieler durch ein im Tischtennis übliches Punktesystem den drei Klassen zugewiesen und am Ende getrennt geehrt. Neben den genannten Siegern der A-Klasse bezogen in der sog. B-Klasse Cedrik Goutier aus Odenheim vor dem blutjungen Patrick Beck aus Viernheim und Gerhard Reichelt aus Sandhofen die Treppchen-Plätze. Und in der C-KIasse, an der Spitze immerhin Kreisliga-Niveau, holten sich die Pokale Daniel Gerstle aus Albersweiler in der Pfalz vor dem Walldorfer Jürgen Bletsch und dem Neckarhäuser Benjamin Metz, der dafür sorgte, dass ein Pokal im Ort blieb.
Sportwart Roland Ciupke und Vorsitzender Kurt Imminger sehen das Turnier auf einem sehr guten Weg, da es sich mangels Alternativen in näherer Umgebung zu einem Spielermagneten in der Sommerpause gemausert hat. „In Hessen gibt es zwar viele ähnliche Veranstalten“, erklärte der Sportwart Roland Ciupke den Erfolg, „aber im Rhein-Neckar-Kreis sucht das Turnier mit seinem sehr einzigartigen Austragungsmodus nach dem Schweizer System seinesgleichen!“ Und mit Verweis auf eine selbst erstellte Karte veranschaulichte Kurt Imminger das Einzugsgebiet des Turniers: „Ungefähr zwei Drittel der Spieler, die unser Turnier besuchen, kommen aus dem sehr Mitgliedsstarken nordbadischen Raum im Rhein-Neckar-Kreis. Aber darüber hinaus verteilt sich das restliche Drittel immerhin auf einen Einzugskreis von ca. 100 km um Edingen-Neckarhausen herum, was uns sehr freut und anspornt für die nächsten Jahre.“
Wir gratulieren allen Gewinnern des Turniers, bedanken uns recht herzlich bei allen Helfern und Helfershelfern, und sagen abschließend noch einmal „Herzlichen Dank“ für die Spende des Autohauses Metz.
(Kurt Imminger)